Versorgungswerk: Was ist das eigentlich?
Versicherungen für das Handwerk? Gibt es viele! Doch als Inhaber eines Handwerksbetriebs den Überblick zu behalten, sich um den Papierkram zu kümmern und dabei noch die optimalen Vorsorgeprodukte für den Betrieb, die Familie und Mitarbeiter zu wählen, ist eine Mammut-Aufgabe. Denn jedes Gewerk hat spezielle Risiken und Bedürfnisse. Und genau hier kommt das Versorgungswerk ins Spiel. Wir erklären, was das Versorgungswerk genau ist, wie Ihr und Euer Gewerk davon profitieren könnt und was der Münchener Verein damit eigentlich zu tun hat.
Vanessa Mitryaev
Ein echtes Münchener Kindl mit ganz viel Glück im Leben - denn ihr Vater ist Kaminkehrer. So ist es nicht verwunderlich, dass auch Vanessa das Handwerk liebt. Und trotz zwei linker Hände erzählt sie auf dem Handwerkblog spannende Geschichten aus dem Handwerk.
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Versicherung im Handwerk
Was ist ein handwerkliches Versorgungswerk?
Die Definition eines Versorgungswerks ist nicht immer ganz leicht zu verstehen. Einfach gesagt, handelt es sich bei einem Versorgungswerk um eine Einrichtung, die sich mit Alters-, Invaliditäts- und Hinterbliebenenversorgung beschäftigt – und das für so genannte „verkammerte“ Berufe. Deshalb gibt es Versorgungswerke nicht nur im Handwerk, sondern auch bei Berufsgruppen wie Ärzten, Architekten oder Rechtsanwälten.
Soweit, so gut. Doch wo liegt der Unterschied zur Versicherung? Innungen und Kammern müssen per Gesetz sicherstellen, dass angeschlossene Berufsgruppen ein besonders günstiges und für sie zugeschnittenes Versorgungsangebot (z.B. Altersvorsorge, Krankenversicherung, Unfallversicherung, Gewerbeversicherung, Sachversicherung oder andere Absicherungen) bekommen. Klar, dass eine Innung sowas nicht alleine leisten kann. Und hier kommen Versicherer wie der Münchener Verein als so genannter „Versorgungsträger“ ins Spiel. Der Versorgungsträger schließt sich mit der Innung zu einem handwerklichen Versorgungswerk zusammen, leistet fachliche Beratung durch Beauftragte und kann so Handwerksbetriebe absichern. Und das aufgrund der Größe der Berufsgruppe zu einem günstigeren Preis und mit speziell auf die Bedürfnisse der Handwerker zugeschnittene Produkte.
Vorteil für alle Handwerker und Angehörige: Absicherung wie die Großen
Top-Preise mit Hammer-Leistungen. Das geht im Versorgungswerk besonders durch die Absicherung vieler Handwerker. Kollektivprinzip, nennt sich das im Versicherungsjargon. Ein Kollektiv leistet für die Absicherung eines jeden einzelnen. Deshalb profitieren Handwerksbetriebe im Versorgungswerk von Sonderkonditionen und maßgeschneiderten Vorsorgekonzepten. Egal, ob Existenzgründer*-in, Betriebsnachfolger*in, Betriebsinhaber*in, Ehepartner, Kinder oder Mitarbeiter*-in, das Versorgungswerk kümmert sich um die Absicherung aller Handwerkszugehörigen.
Vorteil für Handwerker: Mehr Übersicht im Versicherungs-Dschungel
Papierkram und Wirrwarr bei Versicherungen war gestern! Durch die zahlreichen Servicevorteile des Versorgungswerks können sich Beschäftigte und Betriebsinhaber auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren. Während Handwerker bisher sich alleine um Versicherungen und Verwaltung kümmern mussten, unterstützt das Versorgungswert mit fachlicher Beratung.
Servicevorteile im Überblick:
Erstellung von Versorgungsübersichten
Übersichtliche Zusammenfassung und Sortierung der Dokumente
Abgleich der Versicherungssituation mit aktuellen privaten und betrieblichen Risiken
Individuelle Lösungen für Versicherungssituationen je Gewerk
Aufzeigen von Vorteilen bei einem Ehegattenarbeitsvertrag
Berücksichtigung der Familienversicherung bei Kindern
Vorteil für Betriebsinhaber im Handwerk: Benefits für Mitarbeiter
Als Mitglieder im Versorgungswerk werten Handwerksbetriebe die Rahmenkonditionen für bestehende und potentielle Mitarbeiter enorm auf. So wird das Handwerk nicht nur für Auszubildende interessanter, sondern gewinnt auch leichter Fachkräfte. Denn der zusätzliche und speziell auf Handwerker abgestimmte Versicherungsschutz kann ein überzeugendes Argument in der Mitarbeitergewinnung darstellen. Und auch die Mitarbeiterbindung für bestehende Beschäftigte steigt. In einer Zeit des Fachkräftemangels und sinkenden Auszubildendenzahlen im Handwerk ein echtes Plus.
100 Jahre Erfahrung: Aus dem Handwerk. Für das Handwerk.
Wir schreiben das Jahr 1922. Der damalige Präsident des Bayerischen Gewerbebundes und bayerischer Landtagsabgeordneter Andreas Wagner (1871-1928) gründet eine soziale und wirtschaftliche Selbsthilfeeinrichtung für das Handwerk. Heraus kam die „Versicherungsanstalt des Bayerischen Gewerbebundes“ als Rechtsvorgänger der heutigen Münchener Verein Krankenversicherung a.G. So feiert der Münchener Verein im nächsten Jahr nicht nur sein Jubiläum, sondern wartet auch mit 100 Jahren Erfahrung in der Absicherung des Handwerks auf. Damit ist der berufsständisch anerkannte Versicherer Münchener Verein der ideale Partner für das Handwerk. Seit mehr als 30 Jahren arbeitet er als Versorgungsträger des handwerklichen Versorgungswerks mit Innungen verschiedener Gewerke zusammen und erweitern stetig das spezielle Angebot.
Was genau ein Versorgungswerk ist, dürfte klargeworden sein. Was es aber eigentlich ausmacht? Das ist eine starke Gemeinschaft aus dem Handwerk und für das Handwerk – mit gegenseitigem Verständnis.
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