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Notfallordner: Warum ihr jetzt für den Ernstfall vorsorgen solltet

Notfallordner: Warum ihr jetzt für den Ernstfall vorsorgen solltet

Was tun, wenn’s brennt? Das fragte in den 1990er Jahren ein bekannter Film. Relevanz erhält die Frage vor allem in Handwerksbetrieben. Damit ist gar nicht nur die wortwörtliche Bedeutung gemeint, sondern es geht vor allem um die Folgen von Erkrankungen und damit verbundenen Abwesenheiten für Betriebsinhaber und Mitarbeiter. Wie ihr euch absichert, erfahrt ihr hier.

Vanessa Mitryaev

Ein echtes Münchener Kindl mit ganz viel Glück im Leben - denn ihr Vater ist Kaminkehrer. So ist es nicht verwunderlich, dass auch Vanessa das Handwerk liebt. Und trotz zwei linker Hände erzählt sie auf dem Handwerkblog spannende Geschichten aus dem Handwerk.

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Versicherung im Handwerk

Neuer Höchststand an Krankentagen im Handwerk. So übertitelt die IKK classic ihre jährliche Statistik zum Krankenstand im Handwerk. 2022 war es besonders schlimm. So fehlten 72 Prozent aller Beschäftigten 2022 mindestens an einem Tag im Betrieb. Die Arbeitsunfähigkeitsquote stieg so auf knapp 40 Prozent gegenüber 2021 an.

Die Frage ist nicht ob, sondern nur noch wie lange

Neben den Auswirkungen von Corona-Erkrankungen, die mit 10 Prozent auf einem hinteren Rang liegen, machen Handwerkern vor allem Atemwegserkrankungen zu schaffen. Mit 22,4 Prozent findet sich hier fast eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr. Auch die Psyche vieler Handwerker steht am Kipppunkt: So stieg die Anzahl der Tage an denen Mitarbeiter arbeitsunfähig waren von 2,8 Tage auf 3,3 Tage im Mittel an. Anders ausgedrückt zeigen diese Zahlen: Die Wahrscheinlichkeit, dass Mitarbeiter fehlen, wächst von Jahr zu Jahr. Es unterscheidet sich lediglich die Dauer.

Aus diesem Grund müssen Handwerksbetriebe sich einen Plan B einfallen lassen. Das ist gar nicht so einfach, wenn man die durchschnittliche Struktur in vielen Betrieben bedenkt: Wo nur Meister, Geselle und Lehrling miteinander arbeiten, wird es schnell schwierig, die Arbeiten des Anderen zu übernehmen. Bloßes Empowerment genügt also nicht, um alle handlungsfähig zu halten.

Notfallordner springen genau in diese Lücke: Sie dokumentieren Abläufe und ermöglichen es jederzeit auch unwissende Dritten einzubinden. Denn diese können dann Vorgaben des Notfallordners engmaschig befolgen und so Vorgaben einhalten. Die Einarbeitungszeit verkürzt sich dadurch immens und hält auch kleine Handwerksbetriebe handlungsfähig.

Warum es wichtig ist, handeln zu können

Was nach wenig klingt, wird an einem konkreten Beispiel sofort nachvollziehbar: Fällt der Meister aufgrund von Erkrankungen der Atemwege aus und muss zum Beispiel eine längere Reha-Kur antreten, kann er zwar von dort aus versuchen, seine Firma weiterzuführen. Im Ergebnis wird er jedoch nicht das beste Ergebnis für seine Gesundheit und den Betrieb erhalten.

Hat er jedoch im Notfallordner alle Abläufe dokumentiert, kann der Geselle mit Unterstützung des Lehrlings die Firma insofern handlungsfähig leiten, dass er mit gezielten Rückfragen auf den Betriebsinhaber zugehen kann. Zudem ist sichergestellt, dass aufgrund von Abstimmungen keine Fristen verloren gehen. Das Abstimmungsvolumen sinkt und eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten entsteht.

Was sollte drin sein im Notfallorder

Notfallordner können schnell komplex werden. Denn neben den gewöhnlichen Arbeitsabläufen sollten dort auch weitere wichtige Unterlagen für die Aufrechterhaltung des Betriebs enthalten sein. Kontakte zu Innungen oder Kammern, Telefonnummern von externen Dienstleistern, wichtige Verträge und Regelungen im Betrieb sowie Hinweise zu Ansprechpartnern aus dem Finanz- und Versicherungsbereich.

Gerade im letzteren Bereich sollten die Notfallrufnummer der wichtigsten Versicherer aufgelistet sein. So können wichtige Fristen beispielsweise zur Schadensmeldung werden nicht verpasst. Zugleich erhält der Anrufer auch durch dezidierte Servicecenter, wie das des Münchener Verein, Unterstützung.

Bei einem Anruf nehmen die Kollegen und Kolleginnen 24 Stunden je Tag das Anliegen auf und besprechen fehlende Unterlagen sowie nächste Schritte. So unterstützt ein ausgezeichneter Service auf Seiten des Münchener Verein nicht nur euch dabei, gesund zu bleiben oder wieder zu werden, sondern auch eure Mitarbeiter bei der Fortführung des Betriebs. Das sichert Arbeitsplätze und sorgt für Entlastung auf allen Seiten.

Titelbild: © Zerbor / stock.adobe.com