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New Work im Handwerk: Wie es um die 4-Tage-Woche steht

New Work im Handwerk: Wie es um die 4-Tage-Woche steht

Während sich Betriebe unterschiedlicher Branchen aktuell an einem Modellprojekt zur Verkürzung der Arbeitswoche ausprobieren, geht das Handwerk mutig voran. Wir berichten über die Vorteile für Betriebe und Fachkräfte.

Redaktion des Handwerkblog

Das Handwerk ist unser Thema - mit allen Fasetten, die dazu gehören. Spannende Stories und interessante Hintergründe rund um das Handwerk fassen wir hier zusammen. Viel Spaß beim Lesen!

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Experten im Handwerk

New Work ist in aller Munde. Während sich Industrie und Dienstleistungsunternehmen aktuell im größten, deutschlandweiten Projekt zur 4-Tage-Woche ausprobieren, hat das Handwerk dies längst umgesetzt.  

 

Alle Gewerke probieren sich fleißig aus

So gibt es in der Dachdeckerei und Zimmerei Knopf GmbH bereits seit vergangenem Jahr die Möglichkeit dazu, für ein reduziertes Gehalt lediglich 34 Stunden je Woche zu arbeiten. Aus Sicht von Christine Knopf ist es vor allem eine logistische Herausforderung.

Auch bei der Firma Reichenbecher und Hasel Schleiftechnik GmbH aus Fürth gibt es die Möglichkeit, eine 4-Tage-Woche zu arbeiten. Das Modell hier ist jedoch ein anderes. Anstatt 7,5 Stunden werden künftig an vier Tage je Woche 9 Stunden am Tag gearbeitet. Das Gehalt blieb für alle gleich.  

 

Persönliche Wünsche und rechtliche Rahmenbedingungen

Die Effekte für Unternehmen sind vielfältig. Während es manches Mal an logistische Meisterleistungen grenzt, kurzfristige Veränderungen einzuplanen, wie Christine Knopf berichtet, steigt die Zufriedenheit der Mitarbeitenden enorm. Bedürfnisse, wie mehr Zeit mit der Familie, der Wunsch nach Weiterbildung oder einfach mehr Erholungszeit, lassen sich nun leichter umsetzen. Auch der Wegfall möglicher Rüstzeiten führt zu einer Kostenersparnis, die Unternehmen sofort merken, wie Reiner Dorn, Inhaber der Firma. Reichenbecher und Hasel Schleiftechnik GmbH, erklärt. 

Mittelfristig, so zeigen Studien, wirkt dies auch positiv auf Krankheitszeiten, die kürzer ausfallen. Auch soll die Motivation der Mitarbeitenden dazu führen, dass sie wieder kreativer werden und aktiver am Unternehmen partizipieren. Für Innovationen und Ideen ist dies ein guter Nährboden. 

Allerdings gibt es nicht nur Licht. So berichtet Reiner Dorn auch über seine Anstrengungen, die neuen Regelungen arbeitsrechtlich umzusetzen. So müsse er selbst am Freitag einen Bürotag einlegen und für Kunden oder Lieferanten erreichbar sein. Seine Mitarbeitenden jedoch sollten mithilfe von Rechtsbeiständen neue, angepasste Arbeitsverträge erhalten, die insbesondere im Punkt des Urlaubsanspruchs allen Beteiligten Rechtssicherheit liefern sollten. Dies war eine Herausforderung, die er zuletzt gemeinsam mit der zuständigen Handwerkskammer löste. 

 

Dem Fachkräftemangel mutig entgegenwirken

Beide Beispiele zeigen, dass es wichtig ist, den Mangel an Auszubildenden und Fachkräften auf unterschiedlichen Ebenen mit Maßnahmen anzugehen. So reicht es eben nicht aus, wenn Arbeitgeber sich als besonders attraktiv positionieren. Es ist mindestens genauso wichtig, dass es ihnen gelingt, Mitarbeitenden ein Gesamtpaket anzubieten, was deren Wünsche und Bedürfnisse zunehmend individueller abbildet. Neben der Möglichkeit zum mobilen Arbeiten geht es immer öfter auch um das Angebot an Vorsorgelösungen.  

Neben betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) ist es auch wichtig, das betriebliche Vorsorgemanagement (bVM) aktiv anzugehen. Viele Unternehmen nutzen aktuell noch Insellösungen zur Absicherung von Alter und Krankheit ihrer Mitarbeitenden. Dies führt zu einem hohen Verwaltungsaufwand. Leichter geht es mit ganzheitlichen Lösungen, die mithilfe digitaler Angebote schnell und einfach zu verwalten sind. Als langjähriger Partner des Handwerks bietet der Münchener Verein mit dem Portal M-Vorsorge hier ein umfassendes Angebot für alle an, die sich mehr Klarheit und weniger Bürokratie für die Absicherung ihrer Mitarbeitenden wünschen. Hier mehr erfahren: https://www.versorgungswerk-handwerk.de/absicherung-betrieb/betriebliches-vorsorgemanagement/

Titelbild: © Robert Kneschke / stock.adobe.com