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Kreislaufwirtschaft im Handwerk: Traditionell geprägt und nachhaltig ganz vorne mit dabei

Kreislaufwirtschaft im Handwerk: Traditionell geprägt und nachhaltig ganz vorne mit dabei

Handwerksbetriebe stehen für ihre Traditionen und nachhaltiges agieren gehört schon lange dazu. So ist die Idee hinter zirkulären Systemen erklärt: Gebrauchtes soll durch Wartung und Reparatur eine zweite Chance erhalten. Wie das Handwerk diesen Gedanken bereits seit einigen Jahrhunderten lebt und damit fit für’s übermorgen wird, zeigen wir hier.

Münchener Verein

Hier bloggt die Redaktion des Münchener Verein. Passend zum Jubiläum erzählen wir alle Geschichten rund um die Unternehmensgeschichte des Traditionsversicherers. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

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Digitalisierung im Handwerk

Rituale und Bräuche werden im Handwerk großgeschrieben. Einer von ihnen besteht darin, dass die Verbrennung während eines Projekts gesammelter Späne den offiziellen Abschluss markiert. Anstatt diese also aufzukehren und sofort zu entsorgen, führt die Nutzung des vermeintlichen Abfalls nun zu einer Art zweiten Leben. Diese Ideen und Gedanken beschreiben im Kern, worum es bei der Kreislaufwirtschaft geht.  

Zirkuläres Wirtschaften im Überblick

Vorweg eine Klärung der Begrifflichkeiten: Nachhaltigkeit und zirkuläres Wirtschaften stehen miteinander in Verbindung, meinen jedoch nicht dasselbe. Sie bauen eher aufeinander auf.  

Beim nachhaltigen Handeln geht es um gesetzliche Anforderungen an die Messung von Emissionen und der Wirkung des eigenen Handelns auf Natur, Gesellschaft und Wirtschaft. Zirkuläres Wirtschaften hingegen möchte durch die möglichst vollständige Ausnutzung von Ressourcen weniger Abfall produzieren. Als Ergebnis entsteht Nachhaltigkeit als unbeabsichtigte Folge der Kreislaufwirtschaft. 

Ein Beispiel, das bereits seit längerer Zeit Einzug in unseren Alltag gehalten hat, ist die Vollverwertung von Tieren. Unter dem Credo Nose to Tail versuchen Fleischer, Metzger und auch Köche in Restaurants zunehmend durch neue Gerichte und Ideen zur Verwertung der einzelnen Bestandteile den Schlachtabfall zu reduzieren. Für Kunden entsteht durch die so neu geschaffene Vielfalt eine Win-Win-Situation. 

Das Handwerk geht voran

Auch in anderen Gewerken gibt es bereits Inspirationen und Beispiele, anhand derer sich das neue Bewusstsein zum nachhaltigen Handeln zeigt. So sammeln einige Frisöre beispielsweise gezielt Haare ihrer Kunden, um hieraus Perücken zu gestalten. Das gute Gewissen der Haarspender kostet niemanden etwas und die Vorteile von Echthaar wissen insbesondere jene Kunden zu schätzen, die infolge einer Krebserkrankung vorübergehend weniger Eigenhaar besitzen.  

Die Handwerkskammer Münster und die Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen haben unter dem Credo Transform To Zero (TTZ) gemeinsam mit Hochschulen und Kommunen eine Art Testregion gegründet. Mithilfe unterschiedlicher Initiativen werden innerhalb dieser Abfälle vermieden. Ein Potenzialcheck sowie eine Grundlagenanalyse bilden nur zwei Tools, die für Unternehmen in der Region bereitgestellt werden. Ziel ist es so, im ersten Schritt vor allem ein Bewusstsein für nachhaltiges Wirtschaften zu schaffen. 

Nachhaltigkeit ist Trumpf

Auch der Münchener Verein steht als starker Partner an der Seite des Handwerks und bietet unterschiedliche Lösungen zur Unterstützung eigener Initiativen an. So haben wir jüngst für unsere betriebliche Krankenversicherung ein neues Siegel erhalten, was die Nachhaltigkeit des Produkts belegt und mit dessen Wirksamkeit im Sinne gesetzlicher Anforderungen mit Bestnoten auszeichnet. 

Seit einigen Jahren bieten wir Versicherten auch die Möglichkeit an, nachhaltige Fonds zur Altersvorsorge in ihrer betrieblichen oder privaten Altersvorsorge zu nutzen. Zudem bietet die neue PrivatRente Balance die Möglichkeit über unterschiedliche Optionsrechte flexibel jederzeit Zugriff auf das Kapital zu erhalten. Ob vorweggenommenes Erbe mit Widerspruchsrecht, die Tilgung der Hypotheken für einen Immobilienkauf oder die Überbrückung kurzfristiger, finanzieller Engpässe - wir stehen an der Seite des Handwerks.  

Immer Anschluss unter dieser Nummer

Zuletzt lohnt sich noch der Blick auf die Dienstleister im Handwerk. Auch Frisöre und Kosmetikstudios können vom Einsatz künstlicher Intelligenz profitieren. So nutzen die ersten Salons die Möglichkeit, Frisuren bereits vor dem Schnitt mithilfe eines digitalen ”Anprobierens” zu testen und damit die Zufriedenheit der Kunden zu erhöhen. Margit Skowronek aus Wismar nutzt diese Technologie beispielsweise, um Perücken zu testen. Ihr Betrieb war deutschlandweit der erste, der diese Technologie einsetzen durfte. 

Aber auch im Kundenservice leisten Chatbots bereits heute einen wichtigen Beitrag zur Kundenzufriedenheit. Vorbei sind die Zeiten mit laut klingelndem Telefon im Salon, zu dem Frisöre schnell reagieren mussten. Ob Google Duplex oder andere Lösungen - die Möglichkeiten, mithilfe von vorgegebenen Skripten Kundenanliegen, schriftlich oder telefonisch, zielführend zu bearbeiten sind vielfältig.  

Das Potenzial hat auch die Friseurakademie Baden-Württemberg erkannt und bietet eigens Kurse zur Qualifizierung für den Einsatz künstlicher Intelligenz im Frisörsalon an. https://www.friseur-akademie-bw.de/index.php/ki-friseursalons

Titelbild: © MIND AND I / stock.adobe.com