Innovati.on.Tour: Zu Gast beim Unfallspezialreparaturfachbetrieb Schleich
„Unfallspezialreparaturfachbetrieb“ klingt zwar erst mal nach einem Zungenbrecher, jedoch spielen diese Betriebe eine unersetzliche Rolle, wenn es darum geht, beschädigten Fahrzeugen neues Leben einzuhauchen. Für Daniela und Olaf Schleich vom Unfallspezialreparaturfachbetrieb Lackiererei Schleich im unterfränkischen Markt Heidenfeld ist dies eine Herzensangelegenheit! Die Handwerksfilmer von Innovati.on.Tour haben den Betrieb Schleich samt Moderator Andiy Matthes in der vorerst letzten Folge des Formats besucht und sind dort der Entstehungsgeschichte des Betriebs, den aktuellen Herausforderungen in der Kfz-Branche und Lösungswegen für die Zukunft nachgegangen. Fakt ist: Hier werden nicht nur Autos in Bewegung gesetzt, sondern auch technische und soziale Innovationen. Alles dazu in der neuen Folge „Innovati.on.Tour“ – wie immer, gesponsert vom Münchener Verein und dem handwerk magazin.

Vanessa Mitryaev
Ein echtes Münchener Kindl mit ganz viel Glück im Leben - denn ihr Vater ist Kaminkehrer. So ist es nicht verwunderlich, dass auch Vanessa das Handwerk liebt. Und trotz zwei linker Hände erzählt sie auf dem Handwerkblog spannende Geschichten aus dem Handwerk.
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Digitalisierung im Handwerk
Der Weg ist das Ziel
Begonnen hat die Erfolgsgeschichte des mittlerweile etablierten Betriebs mit der Gründung einer kleinen Lackiererei vor knapp 23 Jahren. Über die Jahre passte sich der Betrieb dem Markt gekonnt an und konnte so zu dem Unternehmen heranwachsen, was es heute ist. Hierfür waren laut Daniela Schleich dennoch größere finanzielle, aber auch zeitliche Investitionen in die Marke notwendig. Mittlerweile gehört der Unfallspezialreparaturfachbetrieb für Lack und Karosserie von Daniela und Olaf Schleich vor allem in der Umgebung zu den bekanntesten Kfz-Betrieben und ist zudem Partner der Versicherung im Schadensfall. Kunden*innen können jedoch auch Services abseits von Reparaturen in Anspruch nehmen wie beispielsweise verschiedene Kfz-Reinigungen oder Werbefolierung.
Der Betrieb
Der Großteil des Geschehens spielt sich beim Kfz-Betrieb Schleich in der 700qm großen Werkstatt- und Lagerhalle ab. Egal ob Polieren, Schrauben oder Programmieren - hier kümmert sich das achtköpfige Team jährlich um knapp 1000 Autos. Für mehr fehlt jedoch laut Daniela Schleich mittlerweile der Platz und das, obwohl es an Aufträgen alles andere als mangelt. Aus diesem Grund wird momentan ein hochmoderner Neubau gebaut der sowohl den Angestellten, als auch der Wirtschaftlichkeit zugutekommen soll und somit die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens sichert.
Daniela Schleich: Quereinstieg mit Punktlandung
Daniela Schleich kam als Quereinsteigerin in die Branche und ist eigentlich erst seit 10 Jahren Fahrzeuglackierer Meisterin. Dennoch hat Sie sich innerhalb der Branche schnell einen Namen gemacht. Sie ist nebenbei tätig als Dozentin des Meisterkurses, sitzt im Meisterprüfungsausschuss der Fahrzeuglackierer und ist zusätzlich frischgebackene Vorsitzende des Gesellenprüfungsausschusses der Karosseriebauer. Doch der Weg dorthin war als Mutter von drei jungen Töchtern in Verbindung mit dem anfallenden Lernstress alles andere als einfach, erklärt sie. Dennoch absolvierte sie die Meisterprüfung als Kammerbeste. Aber auch nach wie vor liebt Daniele Schleich die Herausforderung und freut sich somit auf neue spannende Aufgaben, welche sie jedoch stets locker angeht.
Olaf Schleich: Der Mann für die Technik
Olaf Schleich, der Ehemann von Daniela Schleich, ist der „technische Kopf“ des Betriebs und befasst sich momentan hauptsächlich mit dem Thema E-Technik. Er erklärt, wie viel Technik mittlerweile selbst in einem Kleinwagen steckt: „Das sind kleine fahrende Computer“. Zudem verdeutlicht er, wie wichtig es ist, immer auf dem neuesten Stand der Technik zu sein und sich mit innovativen Entwicklungen zu befassen, bevor diese überhaupt den Markt durchdringen. In diesem Zusammenhang legt er auch besonders großen Wert darauf, seine Mitarbeiter*innen und Azubis immer Up-to-Date zu halten, indem diesen die Möglichkeit geboten wird, regelmäßig an Schulungen im Betrieb, aber auch außer Haus bei Werkzeugherstellern selbst oder an Lehrgängen teilzunehmen. Dies ist laut Olaf Schleich nötig, da es mittlerweile nicht mehr nur zum Alltag gehört, Teile zu verbauen oder zu reparieren, sondern neue Teile gegebenenfalls auch zu programmieren. Ständige Weiterbildung und dran bleiben am Ball sind hier das A und O.
Fachkräftemangel in der Kfz-Branche
Laut Olaf Schleich ist auch die Kfz-Branche vom Fachkräftemangel betroffen und erklärt, dass sich dieser Zustand vor allem in Zukunft verschlimmern könnte. Aus diesem Grund muss das Personal äußerst effizient eingesetzt werden, es müssen Spezialisten herangezogen werden und die Produktivität muss maximiert werden.
Um die Angestellten dahingehend zu motivieren, soll beim Bau der neuen hochmodernen Betriebsstätte auf dem mehr als dreimal so großen neuen Grundstück nicht nur das Schaffen von Platz und Innovation im Vordergrund stehen, sondern auch die Mitarbeiterzufriedenheit. Dies ist wichtig, um Mitarbeiter*innen langfristig im Unternehmen zu halten und Interessierten das Arbeiten im Betrieb schmackhaft zu machen. Eine ausgewogene Work-Life-Balance wird hier großgeschrieben! So ist neben einem wunderschönen Pausenraum, der die jüngeren Angestellten mit einer Spielekonsole begrüßt, sogar ein Wellnessbereich samt Whirlpool und Ruheraum geplant, der beispielsweise in den Pausen nach Belieben genutzt werden kann. Laut Daniela Schleich sind solche Zusatznutzen für Angestellte in Zukunft essenziell, um sich attraktiv auf dem Arbeitsmarkt zu präsentieren. Ziel sei es, der beste Arbeitgeber in der Region zu sein.
Blick in die Zukunft
Der Betrieb für Unfallspezialreparaturen möchte bis 2024 in einen hochmodernen Neubau umziehen. Innovative Werkzeuge, modernste Ausstattung und natürlich deutlich mehr Platz sichern hier die Zukunftsfähigkeit des Betriebs. Aber auch in die Mitarbeiter*innen wird investiert. Neben sozialen Aspekten wie den oben genannten Zusatznutzen ist es wichtig, die Angestellten regelmäßig und umfangreich zu schulen, um trotz hochfrequentierten Entwicklungsfortschritten ein Höchstmaß an Qualität zu gewährleisten. Zusätzlich sollen Ressourcen durch Prozessoptimierung sinnvoll und kostensparend eingesetzt werden. Daniela Schleich gewährt zudem noch einen etwas ferneren Blick in die Zukunft. So soll die älteste Tochter, welche den Betrieb seit klein auf kennt, in zehn Jahren die Geschäftsführung übernehmen.
Die Handwerksfilmer auf Innovati.on.Tour
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